Globalisierung

Die einzelnen Teile wurden verfasst von Christine Althaus (Wasser), Robert Labhardt (Migration), Dieter Opferkuch (Kopftuch-Diskussion) und Hans Utz (Globalisierung). Ferner konnten wir von Thomas Meyers Unterstützung und Rat profitieren.

Lernziele

Die Globalisierung ist ein Thema, das nicht in den Geschichtslehrmitteln, sondern in den Tages-Informationen auf unsere Schülerinnen und Schüler zukommt. Diese Informationen sind äusserst kontrovers – die Globalisierung ist von Optimismus und Pessimismus, von begeisterter Zustimmung und radikaler Kritik begleitet. Umso wichtiger scheint uns eine Konfrontation der Schülerinnen und Schüler des 9. oder allenfalls 8. Schuljahres unmittelbar mit Aspekten der Globalisierung, die direkt in ihren Alltag hineinwirken.
Damit sie sich direkt mit dem Thema auseinandersetzen können, organisieren wir die Unterlagen dieser Unterrichtseinheit als Werkstatt. Die Unterlagen dazu finden sich im Link Werkstatt-Organisation. Eine Checkliste führt durch die Vorbereitungsarbeiten.
Die Werkstatt umfasst 22 Posten; für die Bearbeitung sollten etwa 6 bis 10 Lektionen (allenfalls verringert durch Hausarbeitszeit) veranschlagt werden.
Organisation der Werkstatt
Checkliste Vorbereitung
Werkstatt allgemein

Der erste Werkstattbereich bietet einen Überblick über die vier Bereiche der Globalisierung; die Mobilität der Menschen wird verglichen mit der höheren Mobilität der Waren (am Beispiel der Jeans), mit der noch höheren des Kapitals und mit der unüberblickbar schnellen der Information.

Die Globalisierung stellt eine neue Form der Auseinandersetzung mit der Umwelt dar. Am für die Schülerinnen und Schüler handgreiflichen Beispiel des Wassers lernen sie die Auseinandersetzung um die knappen Güter der Erde kennen.

Eine wichtige Begleiterscheinung der Globalisierung ist die Mobilität der Menschen, die Migration. Schülerinnen und Schüler kennen ihre eigene Mobilität, sie lernen aber auch die unfreiwillige Migration von Millionen von Menschen kennen.

Die gewissermassen unsichtbare Seite der Migration ist das Zusammentreffen verschiedener Kulturen. Der «clash of cultures» ist nicht leicht greifbar. Am Beispiel des Kopftuchs in Schulen versuchen wir die Umwelt der Schülerinnen und Schüler einzubeziehen.

In diesem Bereich der Werkstatt werden für das Verständnis unabdingbare Begriffe wie Welthandel, Kapitalismus und Informationsgesellschaft auf vereinfachte Weise unter dem globalen Aspekt zur Erarbeitung angeboten

Kapitel 1: Unterschiede

Der erste, obligatorische, Werkstattposten (G.01) vergleicht die unterschiedliche Globalisierung – unterschiedlich zwischen den Menschen, den Gütern, dem Kapital und der Information, unterschiedlich aber auch zwischen den Kontinenten.

Kapitel 2: Jeans

Der Werkstattposten ist unterteilt in einen konkreten (G.02a): den Weg einer Jeans anhand eines auf dem Internet greifbaren Lernprogramms aufzeichnen – und für interessierte Schülerinnen und Schüler – in einen Hintergrundbericht über eine Textilarbeiterin (G.02b).Zusatz: Filmsequenzen aus «Jeans – das blaue Wunder» (12 Min.)

Kapitel 3: Vergleich

Auch dieser Werkstattposten ist unterteilt; allerdings sind beide Posten über die Globalisierung des Kapitals recht anspruchsvoll. Der eine Posten (G.03a) lässt die Schülerinnen als Kapitalistinnen und Kapitalisten entscheiden, der andere arbeitet mit einem Gleichnis (G.03b).

Kapitel 4: Informationen

Um die Globalisierung der Information zu verstehen, muss man sich Rechenschaft darüber geben, dass die Informationen selbst viel schneller und weltumspannend geworden ist: die Schülerinnen und Schüler erleben das an einem konkreten Beispiel aus dem Alltag nach (G.04a), aber auch anhand der Verbreitung des Starr-Reports über Präsident Clintons Verhältnis zu Frau Lewinski.

Kapitel 5: Begriffe

Zum Schluss können sich die Schülerinnen und Schüler an abstrakte Begriffe über die Globalisierung heranwagen (G.05). Dazu ist ein Internetzugang nötig.

Global sind allem voran die Umwelt und das Wettrennen um die Rohstoffe. Am Beispiel Wasser werden Umwelt- und Ressourcenfragen für die Schülerinnen und Schüler konkret.

Kapitel 1: Vergleich

Der erste, obligatorische, Werkstattposten (W.01) vergleicht den Gebrauch des Wassers bei uns und in Gesellschaften der Dritten Welt.

Kapitel 2: Schlagzeilen

An die Wasserthematik sollen sich die Schülerinnen und Schüler herantasten, indem sie Schlagzeilen dazu suchen (W.02). Dieser Werkstattposten ist an die Tagesaktualität gebunden, bietet aber drei Schlagzeilen zum Verarbeiten an.

Kapitel 3: Besitz

Wasser ein öffentliches, allgemein zugängliches Gut, oder stellt es einen Fortschritt dar, wenn private Unternehmen die Wasserversorgung übernehmen? Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit kontroversen Stellungnahmen auseinander (W.03).

Kapitel 4: Wasserverbrauch

Posten W.04 greift auf die Informationen des Postens W.01 zurück, aber stellt die Frage, wie sinnvoll unser Wasserverbrauch ist.

Kapite 5: Kampf

Am Beispiel des Nahost-Konflikts erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass der Kampf ums Wasser begonnen hat und politische Folgen nach sich zieht (W.05). Eine farbige Karte über den Welt-Wasser-Verbrauch kann hier separat abgerufen werden.

Menschen bewegen sich nicht so reibungslos über den Globus wie Waren, Kapital und Informationen; die SchülerInnen erkennen, dass unsere Mobilität mit unserem Wohlstand zusammenhängt und dass viele andere Menschen gezwungenermassen und unter schlechten Umständen migrieren.

Auf das verwandte Thema von Nomadinnen und Nomaden kommt auch die Unterrichtseinheit zur Urgeschichte zu sprechen.

Indem man zum Thema Migration entweder einleitend oder abschliessend einen Blick auf die Emigration aus der Schweiz wirft, kann für die Schülerinnen und Schüler ein stärkerer Bezug zur Thematik entstehen.

Kapitel 1: Grundlagen

Der erste, obligatorische, Werkstattposten (M.01) schafft die Grundlagen durch das Erklären von Begriffen, welche die Schülerinnen und Schüler sich einprägen müssen.

Kapitel 2: Vergleich

Der zweite Posten (M.02) vergleicht unsere Motive für eine Ortsverschiebung mit denen von Menschen in der Dritten Welt.

Kapitel 3: z. B. Schweiz

Unter den Migrantinnen und Migranten auf der ganzen Welt werden exemplarisch diejenigen betrachtet, welche in die Schweiz ziehen wollen (M.03).

Kapitel 4: Flüchtlinge

Neben der Vermittlung über Texte wird die Situation der Flüchtlinge anhand von vier Bildern aus verschiedenen Zeiten und Regionen den Schülerinnen und Schülern nahe gebracht (M.04). – Die Fotos können zu einer gemeinsamen Bildbetrachtung auch auf den Bildschirm gebracht werden.

Kapitel 5: Bild

Die Schülerinnen und Schüler konzipieren anhand eines Pressetextes selbst ein Bild einer Migrantin (M.05).

«Dürfen Schülerinnen in der Schule ein Kopftuch tragen?» Diese Frage soll die schwer fassbare kulturelle Seite der Globalisierung in die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler einbringen. In ihr widerspiegelt sich ein Grunddilemma der Globalisierung: Die Welt rückt zusammen, aber gefühlsmässige Distanzen und Distanzierungen bleiben.

Die Fundierung der Kopftuchdiskussion im Koran wird im Kapitel 53.1.4 behandelt. 

Kapitel 1: Grundlagen

Der erste, obligatorische, Werkstattposten (K.01) lässt die Schülerinnen und Schüler erarbeiten, worum es bei der Kopftuch-Diskussion geht und welche Beziehung sie zur Globalisierung hat.

Kapitel 2: Frankreich

Anhand der konkreten Diskussion in Frankreich und durch eigene Überlegungen stellen die Schülerinnen und Schüler ein Argumentarium Pro und Kontra dieses verfügten Kopftuchverbots zusammen (K.02).

Kapitel 3: Positionen

Die Schülerinnen und Schüler verfolgen zwei Positionen in der Schweiz und vertiefen sie in die Richtung unseres Verhältnisses zum Islam (K.03).

Kapitel 4: Rollenspiel

Die Schülerinnen und Schüler bringen in einem Rollenspiel (mit idealerweise 5 Schülerinnen bzw. Schülern) die im Posten K.01 und eventuell in den anderen Posten erarbeiteten Argumente ein (K.04).

Kapitel 1-4:

Die Unterlagen zu sämtlichen Posten können als ein, allerdings grosses, Dokument heruntergeladen werden.

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